Siegfriedstraße

Aktueller Stand der Ereignisse

Großer Erfolg: Politik entscheidet sich klar für geschützte Radspur


Bisherige Situation

Die Siegfriedstraße bildet eine zentrale Nord-Süd-Verbindung im Bezirk Lichtenberg. Sie verbindet die Frankfurter Allee und den S+U Bahnhof Lichtenberg mit der Landsberger Allee. Wohngebiete im Norden und Süden werden über sie an das Gewerbegebiet Herzbergstraße angebunden. Von der Landsberger Allee bis zur Kreuzung Bornitzstraße gibt es bereits Radverkehrsanlagen. Zwischen Landsberger Allee und Herzbergstraße als Hochbord-Radweg, südlich davon als Radweg auf der Fahrbahn (durchgezogene Linie). Für den restlichen Abschnitt zwischen Bornitzstr. und S+U Bahnhof Lichtenberg gibt es bisher keine Radwege.

Insbesondere der Abschnitt zwischen Gotlindestraße und S+U Bahnhof ist sehr dicht bebaut. Beidseitig der Fahrbahn befinden sich Parkstreifen. Auf der Fahrbahn verlaufen die Tram-Gleise. Radfahrende werden zwischen sich öffnende Autotüren (Dooring-Zone) und die Tram-Gleise gedrängt. Zudem herrscht insbesondere zwischen Gotlindestraße und Rüdigerstraße starker Verkehr mit PKW, Lieferverkehr, LKW und ÖPNV. Für Radfahrende gibt es keine Ausweichrouten, da Parallelstraßen durch Kopfsteinpflaster und Einbahnstraßen nicht gut befahrbar sind. Aktuell führt dies eher dazu, dass die Menschen lieber mit dem Auto oder ÖPNV fahren, als sich auf dem Rad den Gefahren auszusetzen.

Zustand der Siegfriedstraße im Winter 2017/18

Zustand der Siegfriedstraße im Winter 2017/18

Bereits im Mobilitätsbericht der TU-Berlin aus 2015 [PDF] heißt es dazu:

„Das Untersuchungsgebiet ist geprägt von hoher Urbanität und einem höheren Verkehrsaufkommen […]. Durch die höhere Verkehrsdichte besteht größeres Konfliktpotential zwischen den Verkehrsteilnehmern. Deutlich wird das in der Siegfriedstraße, in der der ÖPNV mit Bus und Tram präsent ist, die DTV des Kfz-Verkehrs bei einem Aufkommen von ca. 15.000 Kfz/24h liegt und der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt wird. Der Radfahrer muss in der Straße nicht nur auf den fließendem Verkehr achten. Gleichzeitig muss er zwischen parkenden Autos, haltenden Bussen, fließenden Verkehr und in die Fahrbahn eingelassenen Tramschienen seinen Platz finden. Die langsameren Fahrradfahrer beeinträchtigen den fließenden Verkehr. Die Straßenbahn ist als spurgeführtes System im Straßenraum wenig flexibel und kann von zu mittig fahrenden Radfahrern leicht „ausgebremst“ werden. Die unsicheren Radfahrer würden daher eine andere Route mit dem Fahrrad oder ein anderes Verkehrsmittel wählen, um den Abschnitt zu umgehen.“

Planungen

Die Probleme haben auch der Bezirk Lichtenberg und die Senatsverwaltung erkannt und planen seit Längerem einen Angebotsstreifen (gestrichelte Linie) für die Radfahrenden einzurichten. Dieser würde auf dem jetzigen Parkstreifen entstehen. Fahrzeuge dürfen dann auf dem Gehweg abgestellt werden. Die Anzahl der verfügbaren Parkplätze würde sich verringern. Die Mittel für den Umbau wurden bereits im Haushalt bewilligt und die Umsetzung war für 2017 geplant.

Dazu kam es jedoch nicht, da die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) die Planungen überarbeitet hat. Unter Maßgabe des erarbeiteten Mobilitätsgesetzes sollen Radwege nach Möglichkeit vor dem Befahren geschützt werden. Zahlreiche Beispiele belegen immer wieder, dass Angebotsstreifen zum Halten und Parken durch KFZ und Lieferverkehr genutzt werden. Dies erzeugt  gefährliche Situationen bei denen Radfahrende in den fließenden Verkehr ausweichen müssen. Selbst die Anlage von Radfahrstreifen (durchgezogene Linie, befahren verboten) sorgt nicht dafür, dass die Radwege frei bleiben. Es braucht daher einen wirksamen, baulichen Schutz, damit sich auch ängstliche und unerfahrene Menschen trauen das Rad zu nehmen.

Die überarbeiteten Planungen sehen daher für den Abschnitt zwischen Gotlindestraße und Rüdigerstraße beidseitig geschützte Radspuren vor. Die Radwege sollen dabei mit Pollern vor dem unbefugten Befahren durch Fahrzeuge geschützt werden. Das Parken in diesem Abschnitt wäre dadurch nicht mehr möglich. Als Ausweichmöglichkeit sehen die Planungen einen Umbau der Rüdigerstraße von Längs- auf Querparken vor. Dadurch würden neue Parkplätze in fussläufiger Distanz entstehen. Die Planungen wurden erstmals beim Lichtenberger Fahrrat am 21.11.2017 präsentiert. Wann eine Umsetzung der Planungen erfolgen kann ist bisher unklar.

Chronologie

Den jeweils aktuellen Stand der Diskussion, sowie alle bisherigen Ereignisse können in der Chronologie zur PBL Siegfriedstraße nachgelesen werden. Diese Seite wird fortlaufend aktualisiert.