Auf Lichtenberger Straßen – Philipp Jonas

Veröffentlicht von Bertus am

In jedem Newsletter stellen wir eine*n Lichtenberger*in vor. Mal ein Mitglied unseres Netzwerks, mal eine*n Nachbar*in, Landes- oder Bezirkspolitiker*in oder Anwohnende. Wesentlich: Wir sprechen über ein lebenswertes Lichtenberg und was es dafür braucht.

Heute im Interview: Philipp Jonas

Seit wann fährst Du Fahrrad?

Seit ca. 1994, genau weiß ich es nicht mehr, ich kann mich aber an den Tag erinnern, an dem ich das erste Mal ohne Stützräder fuhr.

Was bedeutet das Radfahren für Dich?

Viel, es ist mein Hauptfortbewegungsmittel.

Kannst du erzählen, was du dieses Jahr in Karlshorst organisiert hast?

Ich hab aus Frustration über die Verkehrssituation vor einem halben Jahr angefangen unter dem Label Carlesshorst eine Gruppe zu organisieren. Wir sind nun eine Handvoll Carlesshorster die gemeinsam zwei Kidicall Mass mit je 100 Personen auf die Pedale gestellt haben.

Welche Reaktionen gab es auf diese Aktivitäten?

Im Vorfeld der Demo haben wir intensiv Mobilisierungsplakate aufgehangen, diese wurden mit dem selben Eifer, den wir beim Anbringen hatten, von Unbekannten wieder abgerissen. Das war für uns etwas befremdlich, hat uns aber noch mehr angetrieben wieder neue anzubringen. Auf der Demo selbst gab es insgesamt positives Feedback, Kritikpunkte wie Länge der Strecke oder die Route haben wir für die zweite Demo mit aufgenommen – sind aber noch in der Lernphase was die Demo-Organsisierung angeht 🙂

Was hast du durch diese Aktivitäten über Karlshorst, aber auch Lichtenberg gelernt?

Dass Karlshorst verkehrstechnisch hinterm Mars liegt. Dass Parteien, denen ich eine Verkehrswende zutrauen würde, aus mir nicht erklärlichen Gründen weiter auf das Auto setzen und so eine Verkehrswende als Worthülse liegen lassen.

Warum hast du dich entschieden, aktiv zu werden?

Das Fehlen einer lokalen Fahrrad-Initiative im Kiez hat mich dazu bewegt. Ich war auf der Suche nach Menschen mit den gleichen Problemen im Alltag mit kurzen Fahrradwegen.

Welche Stelle in Lichtenberg ist jetzt definitiv zu gefährlich?

Montagabends freue ich mich immer über den Grand Canyon der Schlaglöcher unterhalb der Brücke Kynast-/Boxhagenerstraße.

Was würdest Du für Fußgänger*innen gern verbessern?

Die Sichtbarkeit an Querungen in die Straße hinein + abgesenkte Bordsteinkanten.

Welche grundlegenden Veränderungen wünschst Du Dir für Lichtenberg bis 2030?

Eine tollen Fahrradbezirk Lichtenberg in dem ich auch mal kostenlos ÖPNV fahren kann, wenn das Fahrrad streikt.